5 Worte, die dich zu einem besseren Leader und zu einer besseren Leaderin machen
- Daniel H. J. Kern

- 16. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Wir alle wissen, dass grossartige Führungspersönlichkeiten dadurch herausragen, ihre Visionen artikulieren zu können. Was weit weniger Anerkennung findet ist, dass Zuhören die gleich grosse Qualität ist.
Warum? Als Erstes, weil das Gefühl, wirklich gehört zu werden, ein Team in seiner Tiefe stärkt. Oder, wie Marissa Kind (Yale Business Professorin) es formuliert: “Mitarbeitende, welche sich als gehört und verstanden empfinden, fühlen sich weniger schnell emotional erschöpft und sind weniger gefährdet zu kündigen. Zudem vertrauen - und mögen - diese Mitarbeitenden ihre Vorgesetzten mehr und fühlen sich diesen stärker verbunden.”.
Zweitens, weil wir alle Informationen erst hören müssen, bevor wir sie vernünftig prozessieren und verwerten können. Gut zuhören, macht dich schlauer.
So, wie also wirst Du besser in dieser essentiellen, doch unterbewerteten Kompetenz? Es gibt da draussen unzählige Tipps und Ideen dafür. Doch die wirksamste und kraftvollste, ist vermutlich auch die Simpelste:
“Sei der Letzte, der spricht.”
“Sei die Letzte, die spricht.”
Ich erlebte und erlebe es regelmässig in diversen Sitzungen und Meetings: selbst Führungspersonen, welche sich selber als gute Leader beschreiben und grundsätzlich ganz annehmbare Führungspersönlichkeiten sind, laufen in die Meetings und legen los: “Das ist das Problem. Das ist was ich darüber denke und trotzdem interessiert mich eure Meinung. Lasst uns das durchgehen. Wer fängt an?”
Das ist bereits zu spät!
Kultiviere stattdessen die Fähigkeit, dich zurückzuhalten, ruhig und aufmerksam zu sein. Behalte deine Meinung für dich. Bis jedermann/-frau seine/ihre Meinung geäussert hat. Nicht nur, dass alle Beteiligten angehört sind, das Gefühl haben, etwas beigetragen zu können, sondern auch weil dir dies einen offensichtlichen Vorteil verschafft: Du hörst alle vorhandenen, brillanten Ideen, bevor Du Deine beisteuerst. Natürlich wirst Du so vergleichsweise überlegtere Aussagen machen können, als wenn du, darauf brennend loszulegen, sofort Deine Meinung rausschiesst.
Nicke nicht, wenn Du mit einem Punkt übereinstimmst. Schüttel nicht den Kopf, wenn Du mit einem Argument nicht überein gehst. Was Du sollst, ist Fragen stellen. Frage, damit Du weisst, was Deine Leute meinen. Nicht bloss hören, was sie sagen. Frage, damit Du erkennst, aus welcher Perspektive sie argumentieren. Und warum sie die Meinung haben, welche sie vertreten.
Die Logik dahinter ist unanfechtbar. Und trotzdem ist es schwieriger, diese Methode in der Praxis zu leben als es klingt. Wir alle brennen darauf, uns zu engagieren, unsere Genialität zu beweisen oder die Fehler anderer zu korrigieren. Doch wenn Du es schaffst, einfach das Maul zu halten, wirst Du umgehend Deine Führungsqualitäten verbessern.
Oder, angelehnt an eine Weisheit unserer Ahnen: Erst hören, dann reden. Viel Erfolg damit!




Kommentare